Bericht vom Dämmerschoppen am 20. März 2014


Zur Erinnerung an Pater Paul Denninger

Seinen letzten Heimatbesuch im Sommer 2012 nutzte der kürzlich in Argentinien verstorbene Ordensmann aus Untergriesheim unter anderem auch, um sich bei einem Dämmerschoppen-Ortstermin über aktuelle hiesige Probleme informieren zu lassen. Es ging um Überflutungsschutz, Rückhaltebecken und Baulandumlegung in den Rabenäckern. Da zufällig zur gleichen Zeit Untergriesheimerinnen, die früher nach Nordamerika ausgewandert waren, ebenfalls „daheim“ waren, gab es ein frohes Wiedersehen mit intensiven Gesprächen.

(Im Bild P. Paul und Frau Margarete Richter, *Müller).


Beim abschließenden Beisammensein berichtete der Pater sehr eindrucksvoll über sein „Lebenswerk“ in Buenos Aires, das er seit 1958 aufgebaut hat.

In der deutschsprachigen Zeitung „Argentinisches Tageblatt“ wurde unter dem Titel „Kopf eines Deutschen – Herz eines Argentiniers“ die große Anteilnahme an seinem Tod, die tiefe Rührung, innere Ergriffenheit und vor allem die Dankbarkeit der Menschen in seiner Wahlheimat zum Ausdruck gebracht. So stellte der Zelebrant des Requiems fest: Mit seinem starken Charakter - deutsch, geradlinig und organisiert - sei er stets für das Wohl und den Zusammenhalt der Gemeinde eingetreten und habe bis zum Schluss mit dem Gedanken der „Heimkehr“ gespielt. Doch sein Herz habe zunehmend nach argentinischem Rhythmus geschlagen. Sicher habe neben gesundheitlichen Problemen auch das liebevolle Umfeld in Buenos Aires zu einem Überdenken des Heimatbegriffes geführt.

Die evangelische Pastorin, der deutsche Botschafter, der auch für seine österreichische Kollegin sprach, Vertreter der verschiedensten argentinischen und deutschsprachigen Organisationen hoben in den Traueransprachen Pater Pauls Offenheit, seine Toleranz und sein unermüdliches soziales Engagement für alle Menschen, die sich in der deutschen Sprache zu Hause fühlten, hervor. Ein Ministrant, der ihn wenige Tage vor seinem Tod besuchte, schätzte an dem Pater sehr, dass er bis zuletzt seinen großen Humor behielt. Er wird sicher allen in seinem bisherigen Wirkungsbereich in bester Erinnerung bleiben. –

Wir Untergriesheimer dürfen dankbar sein, einen solch herausragenden, guten „Botschafter“ aus unserer Heimat gehabt zu haben.

Die letzte Ruhestätte fand der Ordens-priester in einem schlichten Grab auf dem Pallotiner-Friedhof in Empalme Lobos.

Günter Müller, Vors.