Bericht vom Dämmerschoppen am 21. Juni 2012



Schadwasserschutz - Interessante Infos beim Dämmerschoppen


Das Interesse an unserem letzten Dämmerschoppen-Thema war groß. Rund 30 Teilnehmer wollten sich an Ort und Stelle ein Bild davon machen, wie eventuelle Schutzmaßnahmen aussehen könnten, damit von den Feldern oberhalb der Stauferstraße bei extremem Starkregen Überflutung minimiert oder verhindert werden kann. Selbst drei Besucher aus Übersee, z. Zt. in der Heimat zu Gast, wollten sich kundig machen.

Ortsvorsteher Klaus Schaffner erläuterte an Hand von Plänen die mögliche Baumaßnahme, die vom Büro Auwärter und Rebmann vorgeschlagen wird. Dabei soll durch einen Graben, der zur Talseite mit einem aufgeschütteten, bis zu zwei hohem Damm gebildet wird, das Oberflächenwasser in das Rückhaltebecken oberhalb der „Kriegerkapelle“ geleitet werden und von dort langsam in den Hauptsammler abfließen. Der Graben würde unterhalb des Wiesenweges an der Westseite verlaufen. (Die Details wurden in der letzten OR-Sitzung ausführlich vorgestellt.)

Ganz anders sieht der Vorschlag unseres Mitbürgers Leo Müller aus, der oberhalb des Grasweges, l-förmig abgeknickt, bis hinter die bestehende Gerätehütte einen Damm aufschütten würde, hinter dem sich dann das gesamte Oberflächenwasser sammelt und von dort langsam in den Hauptsammler abfließt. Vorteile dieser Lösung wären u.a. geringere Kosten und kein Geländeverbrauch vom projektierten Bauland.

Argumente für und gegen die beiden Lösungen wurden in einer regen Diskussion ausgetauscht. Festzustellen ist, dass es eine starke Tendenz für den „Vorschlag Müller“ gibt. Herr Schaffner teilte mit, dass beide Lösungen derzeit von den zuständigen Stellen auf ihre Machbarkeit hin überprüft werden. Mit dem Bau soll sofort nach der Vegetationsperiode begonnen werden und der Abschluss ist für den Herbst vorgesehen.


G. Müller, Vors.



54 Jahre Seelsorger in Argentinien – Pater Paul beim Dämmerschoppen


Nach der Schadwasser-Info fanden sich beim Dämmerschoppen am 21. Juni die Teilnehmer im „Panorama“ ein. Dort gab Pater Paul Denninger, der vier Wochen lang hier in seiner Heimat weilt, aufschlussreiche Einblicke in die Geschichte Argentiniens und seiner Arbeit in Buenos Aires.

Was machte dieses Land nach dem Ende der spanischen Kolonialzeit für Einwanderer so attraktiv? Es waren vor allem die fast unerschöpflichen Möglichkeiten in der Landwirtschaft in diesem einmalig schönen, fruchtbaren, riesigen und sehr dünnbesiedelten Land (ca. 5000 km von Norden nach Süden und 1000 km von Osten nach Westen). Fleißige Landwirte brachten es zu großem Reichtum und einem Besitz bis zu 20.000 ha Land.

Welche Ursachen haben die heutigen Probleme? Schon lange stehen im krassen Gegensatz zu den „Reichen“ die Armutssiedlungen rund um die Hauptstadt. Pater Paul macht vor allem die fehlende Kontinuität und die inkonsequente Justiz dafür verantwortlich. Ihr Verhalten erzeuge stets Ungereimtheiten, da sie mal so mal so entscheidet: mal strengstens bestraft, mal großzügig wegschaut. So entstehen in allen Bereichen chaotische Zustände. Ein Beispiel dafür sei die unzuverlässige Auszahlung der Renten.

Was waren die Aufgaben von Pater Paul? In den Anfangsjahren gab es unendlich viel zu tun in der deutschsprachigen Gemeinde, bei den Einwanderern und in der nächsten Generation. Aber die Einwandererzahl stagnierte und ist schon lange auf dem Nullpunkt. Über 90 % der zweiten und dritten Generation spricht längst spanisch, selbst in den deutschsprachigen Schulen. Waren früher viele Deutsche im nahen Bereich seiner Kirche und des Gemeindehauses wohnend, sind diese längst in angenehmere Wohnviertel oder aufs Land gezogen. Es sind meist Geschäftsleute, Touristen und vor allem Studenten, die seine Arbeit in Anspruch nehmen.

Pater Paul erhielt vor Jahren das Bundesverdienstkreuz der Bundesrepublik und Österreichs, weil er die Interessen aller Deutschsprachigen wahrnahm, auch bei den Botschaften. So stellt er sich auch die Arbeit seines Nachfolgers vor: Gesamtvertretung und Repräsentation aller Deutschsprachigen, unabhängig von Konfession und Weltanschauung. Findet sich diese Persönlichkeit? Pater Paul ist schon geraume Zeit und auch jetzt im Heimaturlaub auf der Suche nach ihr.

Wir wünschen viel Erfolg bei der Suche, damit Pater Paul, der im 82. Lebensjahr steht, endlich in den Ruhestand treten kann, denn Attacken gegen sein Gesundheit machen auch vor ihm nicht Halt. – Vielen Dank Pater Paul für den Besuch beim Dämmerschoppen. Unsere kleine finanzielle Gabe kann hoffentlich irgendwo „Not-wenden“.

Wir wünschen Ihnen noch schöne Tage in Deutschland, eine wohlbehaltene Rückreise in Ihre zweite Heimat und eine baldige, endgültige Rückkehr in Ihr Vaterland.


Günter Müller, Vors.