Ferienprogramm in Bad Friedrichshall: Acht Kinder ließen sich bei einer Agria - Rundfahrt den Wind um  die Nase wehen

  Das wichtigste Ersatzteil ist eine Zündkerze

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Selbst diejenigen, die wussten welch ein abenteuerliches Gefährt sich hinter dem Namen "Agria" verbirgt, ahnten nicht, wie viel Spaß eine Ausfahrt durch Unter- griesheim machen würde. Der Geruch von Benzin und der Wind um die Nase erzeugten einen Hauch von "Route 66" beim Bad Friedrichshaller Kinderferienprogramm.

Eigentlich ist die Agria ja ein Motorgartengerät, ein Helfer bei der Arbeit im Grünen, der ja nach Bedarf zum Pflug, Vertikutierer, Rasenmäher oder zur Kehrma- schine, ja sogar zum Schnee- räumgerät umfunktioniert werden kann. "Eben multifunkionell", wie der stolze Besitzer Dietmar Herkert vom Verein "Agria-Freunde Untergriesheim" verrät. Der Clou ist nun, dass er und einige Freunde auf die Idee gekommen sind, dass man sie - mit einem Anhänger inklusive Sitzbänken ausgestattet - ja auch prima für eine  Rundfahrt nutzen kann. Bevor nun die acht Mädchen und Jungen aus Bad Friedrichshall und Umgebung auf den Sitzbänken Platz nehmen durfen, hat sich Barbara Göhrig, ebenfalls im Verein aktiv, noch etwas besonderes ausgedacht. Die Kinder durfen sich aus Plastikobstschalen, kleinen Kar- tons, Klopapierrollen, Joghurt- bechern und Strohhalmen selbst eine kleine Modell-Agria zum Mitnehmen basteln. Es entstehen

 

Eine ganz besondere Rundfahrt: Acht Kinder durften auf Dietmar Herkerts Agria über die Felder Untergriesheims fahren.

(Foto Anja Lohrer)

 

einige Jährchen auf dem Buckel hat, immer noch gut in Schuss ist, stellt sich bei manch steilem Anstieg auf den holprigen Feldwegen heraus. Robins Befürchtung  "Hoffentlich kommen wir den Berg hoch" sowie seine Ankündigung "Ich schieb dann nicht", sind glücklicherweise weit entfernt von jeglicher Realität, auch wenn die Agria, was vorher nicht zu erwarten gewesen war, im Schatten eines Waldweges für einen Moment schlapp macht. Dietmar Herkert kennt seine Maschine und weis: "Das wichtigste Ersatzteil ist eine Zündkerze", welche er dann auch fachmännisch mit wenigen Handgriffen auswechselt. So kann die Fahrt nach einer kleinen Zwangspause weitergehen: "Das kommt vor. Am nächsten Abhang zeigt die Agria, was in ihr steckt. Es müssen deutlich mehr als die von Herkert angegebenen 25 Stundenkilometer sein, mit denen das sechs PS starke Gefährt unterwegs ist - die Begeisterung ist den jungen Fahrgästen angesichts der rasanten und vor allem nicht alltäglichen Fahrt anzusehen. Wer allerdings glaubt, dass in Untergriesheim noch jemand Bauklötzchen staunt oder vor Schreck in den Straßengraben fährt, wenn Herkert und seine Freunde vorbeiknattern, täuscht sich: Die Passanten grüßen freundlich und sehen so gar nicht überrascht aus."

nach dem Vorbild der Maschine, die draußen vor der Tür schon bereit  steht,  viele,  wie  Barbara  Göhrig  sie  nennt  "heiße Gefährte".  Der  Vereinsvorsitzende  Reiner  Hajek begutachtet die  Kunstwerke,  während  die  Bastler  das  Fahrgefühl einer  Agria  testen,  und  prämiert  das  schönste.  Dietmar  Herkert   wirft  den  Motor  mit  dem  ganz  besonderen Sound an. Sofort erfüllt ein Geruch von Benzin die Luft, an den sich mancher erst noch  gewöhnen  muss:  "Das  riecht ein bisschen streng", findet Robin  und  rümpft  die  Nase.  An der ersten Ecke zeigt sich ein kleines,  aber  charmantes  Defizit  der  Agria:  Will  der  Fahrer abbiegen, so muss er wie auf dem Fahrrad ein Handzeichen geben. Dass die Maschine, die schon