Jahresbericht der
Verwaltungsstelle Untergriesheim
   
Die Arbeit in der Verwaltungsstelle wurde, wie im Vorjahr, sehr gut in Anspruch genommen. Man kann sogar sagen, dass der Betrieb in der Verwaltungsstelle deutlich zugenommen hat und immer mehr Bürger das vielfältige Angebot nutzen. Von der Müllmarke bis zum Reisepass, vom Führerscheinantrag bis zum Führungszeugnis können Untergriesheimer Bürger diesen Service drei Mal in der Woche in Anspruch nehmen. Besonders, wenn man die zunehmende Alterung unserer Gesellschaft betrachtet, ist ein solches wohnortnahes, barrierefreies Angebot äußerst wichtig. Hier eine kleine Statistik der angefallenen Arbeiten:
   
Personalausweise 
Reisepässe 
Kinderreisepässe 
Führungszeugnisse
Führerscheinanträge/Umschreibungen
Beglaubigungen
Wohngeldanträge 
Landesfamilienpässe
Meldebescheinigungen 
Anmeldungen/Ummeldungen 
Fundsachen
40
10
7
6
12
6
2
3
7
16
5
 
2016 hatte Untergriesheim 10 Geburten zu verzeichnen.
Des Weiteren wurden vom Ortsvorsteher 2016 zwei Trauungen vorgenommen.
   
Ortschaftsrat:
Im vergangenen Jahr beschäftigte sich der Ortschaftsrat in sechs Sitzungen immer wieder mit verschiedenen Tagesordnungspunkten und der weiteren Entwicklung von Untergriesheim. Die Sitzungen des Ortschaftsrats waren meist gut besucht und die Möglichkeit Fragen zu stellen wurde eifrig genutzt.
Die vierte Sitzung am 14.07.2016, in der es um das große Thema Unwetter vom 30.05.2016 ging, wurde wegen des großen Interesses der Bürger in die Aula der Grundschule Höchstberg/Untergriesheim verlegt.
Das Baugebiet Rabenäcker mit der Schadwasser-Problematik war natürlich auch dieses Jahr wieder auf jeder Tagesordnung zu finden.
Eine weitere Infoveranstaltung wurde in der Turn- und Festhalle der Sportfreunde Untergriesheim abgehalten. Hier ging es um aktive und passive Lärmschutzmaßnahmen der Bahn, um die vorgeschriebenen Grenzwerte einzuhalten.
Weitere Tagesordnungspunkte mit denen sich der Ortschaftsrat 2016 beschäftigte waren:
Lärmschutzplan L 1096 Im Dorf
Haus Lorscher Straße 1
Löschwasserentnahmestellen
Rastplatz am Jagsttalradweg
Haushaltsanträge
Verkehrsschau
Baugebiet Rabenäcker:
Auch im vergangenen Jahr stand die weitere Entwicklung von Untergriesheim im Mittelpunkt der Arbeit des Ortschaftsrats.
In einer Infoveranstaltung die am 14.03.2016 in der Turnhalle und Festhalle stattfand, wurde die sehr interessierte Bevölkerung von Herrn Stadtbaumeister Loose und Herr Glaser vom Büro IFK über das Bebauungsplanverfahren informiert. In der Zwischenzeit wurde das Verfahren beinahe abgeschlossen und kann dann Anfang 2017 im Gemeinderat verabschiedet werden. Danach folgt die Ausschreibung der Umlegungsarbeiten die dann Mitte des Jahres beginnen könnten. Die Möglichkeit im Baugebiet altersgerechtes bzw. barrierefreies Wohnen zu ermöglichen, ist ebenfalls ein Anliegen, welches vom Ortschaftrat gegen Ende des Jahres in den Sitzungen diskutiert wurde. Dieses Vorhaben wurde von der Stadtverwaltung positiv aufgenommen und weiterverfolgt. Gespräche mit einem Wohnbauunternehmen verliefen ebenfalls vielversprechend. Um den Bedarf abschätzen zu können und das Vorhaben voranzubringen wurde einen Umfrage gestartet.
Unwetter am 30.05
Auf den Tag genau 8 Jahre nach dem schweren Unwetter von 2008 kam es wieder zu einem schweren Unwetter, welches besonders den nördlichen Teil von Baden-Württemberg getroffen hatte.
Es kam zu schweren Überschwemmungen und ganze Dörfer wurden verwüstet. Mit solch schweren Verwüstungen hatten wir zwar nicht zu kämpfen dennoch waren die Schäden beträchtlich.
Nach dem Unwetter wurde eine Umfrage gestartet bei der die Betroffenen aufgefordert wurden, die entstandenen Schäden zu melden, um einen Überblick über das Ausmaß der Schäden zu erhalten. 250 Briefe wurden an die Haushalte verteilt. 75 Antworten sind danach in der Verwaltungsstelle eingegangen. 20 Teilnehmer haben mitgeteilt, dass keine Schäden durch das Unwetter entstanden sind.
55. Schadensmeldungen gingen ein. Abgefragt wurde unter anderem, ob die Schäden durch Oberflächenwasser oder durch Rückstau aus der Kanalisation entstanden sind. Angaben zu der Schadenshöhe konnten ebenfalls gemacht werden. Ob eine Versicherung besteht und wenn, ob diese auch für die entstandenen Schäden aufkommt. Anhand der Rückmeldungen wurden die Schäden in eine Karte eingetragen und mit verschiedenen Farben nach der Schadensursache markiert. Der gesamte Schaden aller Privathaushalte in Untergriesheim beläuft sich auf ca. 295.000 €.
In der Wetterstation in Heuchlingen wurden 165 l/m² gemessen. Positiv hatte sich hier die Tatsache ausgewirkt, dass oberhalb des zukünftigen Baugebiets Rabenäcker nur Getreide angebaut wurde. Dieses bremste den Wasserabfluss und so konnte sehr viel Wasser vom Boden aufgenommen werden. Die Schäden waren hier im Vergleich zum Unwetter von 2008 nicht so groß und betrafen nur wenige Haushalte. Aber diese Tatsache hilft den Betroffenen jedoch nicht weiter und kann auch nicht über die entstandenen Schäden, die in den betroffenen Haushalten beträchtlich waren, hinweg trösten. Denn jeder Liter Wasser im Keller ist einer zu viel.
Anders sah es nördlich der Kressbacherstraße beim Amselbrünnle aus. Hier konnte die Kanalisation das Wasser nicht aufnehmen und so wurde die Brünnlestraße überschwemmt und in der Folge auch die Friedenstraße. Hier waren die Schäden am größten. Während in der Adlerstraße, Falkenstraße und in der Pfaustraße jeweils rechts und links der Brünnlestraße die ersten zwei bis drei Häuser mit Wasser aus der Kanalisation in Mitleidenschaft gezogen wurden, hatten die Anwohner der Friedenstraße Wasser von allen Seiten zu verkraften. Die Keller liefen sowohl mit Wasser aus dem Kanal, als auch mit Oberflächenwasser voll. Wasser, welches nicht wegen der kleinen Steigung am Ende zur Einmündung in die Kressbacherstraße abfließen konnte, bahnte sich seinen Weg durch die Gärten in Richtung Bahngleise und richtete auch dort großen Schaden an.
Gleichzeitig ist der Pegel der Jagst innerhalb von eineinhalb Stunden von 1,05 m sehr schnell auf über 4,30m angestiegen und hat hier bei einigen Anwohnern Schäden durch überflutete Keller verursacht.
Wenn man zugrunde legt, dass die Ortslage Untergriesheim eine Fläche von ca. 70 ha umfasst und davon ca. 80 % versiegelt ist, kommt eine Wassermenge, die sehr schnell abfließt von ca. 90000 m³ zusammen. Nun kann man sich ungefähr vorstellen warum Flüsse und Bäche so ext-rem schnell angestiegen sind. Hier sollten wir ein größeres Augenmerk darauf legen, Flächen mit
wasserdurchlässigen Belägen auszubauen, um das Regenwasser etwas zurückhalten zu können.

Foto: Friedenstraße M. Wimmer
Bürgermeister T. Frey berichtete in der Sitzung des Ortschaftsrats, dass im gesamten Stadtge-biet wegen des Unwetters 300 Feuerwehreinsätze zu bewältigen waren. Unterstützt wurde die Feuerwehr durch Einsatzkräfte der Feuerwehren aus Eppingen, Heilbronn, Offenau, Bad Wimpfen, vom THW aus Widdern, Weinsberg und Eberbach. Ein großes Dankeschön geht an die vielen zahlreichen Helfer, die schon in der Nacht und an den Tagen darauf geholfen haben die Schäden zu beseitigen.
Vorbeugender Hochwasserschutz:
Amselbrünnle Nach dem Unwetter von 2008 wurde der Hochwasserschutz für Untergriesheim zunächst mit mehreren Regenrückhaltebecken (RRB) geplant. Für das Becken beim Amselbrünnle wurde ein Fassungsvermögen von 3500 m³ berechnet, weil hier das Einzugsgebiet mit ca. 25 ha größer ist. Mit dem Bau könnte im Haushaltsjahr 2018 / 2019 begonnen werden, wenn das Baugebiet Rabenäcker 2017 erschlossen und das RRB Anfang 2018 fertig gestellt ist. Für den Bau der Schutzmaßnahmen wurde ein Antrag auf Zuschuss beim Regierungspräsidium gestellt.
Friedhof:
Um die Grabpflege und den Transport von dafür benötigten Materialien zu erleichtern wurde auf
dem Friedhof eine Station mit vier Transportwagen errichtet. Gegen ein Pfand von 1€ kann so ein kleiner Wagen ausgeliehen werden.
Innerörtliche Entwicklung:
Das Lorscherstraße 1 konnte von der Stadtverwaltung im Herbst erworben werden und soll 2017 abgerissen werden. Vom Nachbargrundstück konnte ebenfalls Fläche gekauft werden, sodass die Straße insgesamt übersichtlicher gestaltet werden kann.
Treppe Stauferstraße:
Die Treppe vom Finkenweg hinauf zur Stauferstraße zeigte schon seit längerer Zeit Schäden am Belag. Platten waren verrutscht und es hatten sich Stolperfallen gebildet. Hier war dringender Sanierungsbedarf. Die Beläge zwischen den einzelnen Treppen wurden im Oktober ausgetauscht.
Götterlesweg:
Sanierungsbedarf zeigte sich auch beim Götterlesweg hier hatte sich zum Teil der Asphaltbelag angehoben und Stolperfallen gebildet.
Sportanlagen:
Die Aschenbahn beim Sportplatz war schon geraume Zeit nicht mehr in einem befriedigenden Zustand. Es zeigten sich unebene Stellen und zunehmend machte sich Unkraut auf der Bahn breit das nur sehr schlecht zu bekämpfen war. Somit war Sie nur noch eingeschränkt für den Schulsport nutzbar und wurde mit einer Sanierung auf den neuesten Stand gebracht. Sanierungsbedarf zeigte sich auch beim Kleinspielfeld.

Bild: Florian Schropp

hier konnte mit dem Einbau eines Kunstrasenbelags eine wesentliche Verbesserung für den Sportbetrieb erreicht werden.
Jagsttalradweg:
Durch den Einbau der Abwasserleitung von Höchstberg bis zur Jagstbrücke Untergriesheim war der Radweg 2016 nicht nutzbar. Eine Umleitung für Radfahrer über Untergriesheim und das Herbolzheimer Kreuz wurde eingerichtet um den Anschluss an den Radweg in Herbolzheim wieder herzustellen. Die Arbeiten an der Abwasserleitung verzögerten sich durch das Unwetter am 30.Mai.
Die mit dem Bau beauftragte Fa. Weiss aus Tauberbischofsheim musste zwischenzeitlich Repara
turarbeiten an der Straße nach Höchstberg, die nach dem Unwetter stark beschädigt war, ausführen. Im Dezember konnten aber dann dennoch die Belagsarbeiten ausgeführt werden.


Doch mit der Asphaltierung des Radwegs sind noch nicht alle Hindernisse zur aktiven Nutzung des Radweges ausgeräumt. Die Fundamente der Radwegbrücke über die Schefflenz wurden ebenfalls bei dem Unwetter beschädigt. Hier hoffen wir, dass die Reparaturarbeiten zügig bis zum Beginn der Radfahrsaison beendet sind.
Feste und Veranstaltungen:
Wie in jedem Jahr eröffnete auch 2016 die Theatergruppe mit den gemeinsamen Theaterveran-staltungen in der Turn- und Festhalle mit dem Stück “Zoff mit dem Stoff“ die Veranstaltungs- und Festsaison. Im Mai folgte dann das Maifest des Musikvereines und das Firmenturnier der Sportfreunde in Juni schloss sich an. Im September feierte dann der Musikverein sein 60-Jähriges Jubiläum in der Turn- und Festhalle mit einem lockeren musikalischen Abend. Im Oktober folgte der traditionelle Musikerbesen im Bahnhof. Und den Abschluss im Festreigen machte dann der 11. Untergriesheimer Dorfadvent, dessen Erlös der Untergriesheimer Jugend zugute kommt.

Michael Mandel
Ortsvorsteher