Abubaker C.
verstrickt sich immer mehr in Widersprüche. Ein Komplott gegen ihn wird
immer unwahrscheinlicher.
Mit jeder Zeugenaussage
wird es wahrscheinlicher, dass der Angeklagte Abubaker C. der Mörder der
70-jährigen Seniorin im Mai 2016 in Bad Friedrichshall-Untergriesheim
ist. Auch wenn der Pakistani weiterhin seine Unschuld erklärt. Die
geraubten Gegenstände wie das Handy des Ehemanns und den Schmuck der
Getöteten selbst - beides hat die Polizei in seinem Besitz entdeckt -
habe er am Heilbronner Bahnhof gefunden. Und was man findet, dürfe man
schließlich auch behalten.
Am vierten Prozesstag am
Freitag im Heilbronner Landgericht kommen weitere Indizien ans Licht,
die unzweifelhaft klar machen: Der Angeklagte lügt! Er behauptet,
während der Tatnacht in Heilbronn gewesen zu sein. Untergriesheim habe
er niemals besucht. Die Auswertung der GPS-Daten seines Smartphones
zeigen aber klar: Sein Telefon hat sich in der Tatnacht um 1.51 und um
1.54 Uhr an der Tatort-Adresse befunden. Sein Handy habe C. allerdings
immer bei sich gehabt. Ein offensichtlicher Widerspruch!
Zudem haben die Ermittler
die DNA-Spuren des 26-Jährigen im Schlafzimmer der Ermordeten
sichergestellt: Am Telefonkabel, mit dem die Seniorin erdrosselt wurde,
am Schal, mit dem sie gefesselt war und am Jesus-Kreuz, das die Getötete
in der Hand gehalten hat. Die Erklärung des Angeklagten weiterhin: Es
sei eine Verschwörung gegen ihn im Gange.
Zum Sitzungsende appelliert
Richter Roland Kleinschroth am Freitag an Abubaker C.: "Falls Sie
entgegen Ihrer bisherigen Aussagen doch etwas mit dem Fall zu tun haben,
wäre es nun hilfreich, dies zu erläutern." Auch im Sinne der Angehörigen
der Getöteten, dass diese das Geschehene endlich verarbeiten können.
Laut Kleinschroth sind
Indizien in dieser Fülle kaum zu fälschen. C. als Opfer eines fiesen
Komplotts? Extrem unwahrscheinlich. Am Freitag ab 9 Uhr geht der Prozess
am Heilbronner Landgericht weiter.