Bericht der Ortschaftsratssitzung am 14.05.2009 |
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Der Ortschaftsrat traf sich vor Beginn der Sitzung zu
einer Ortsbegehung in der Cäcilienstraße und anschließend auf dem Friedhof. Zu
Beginn der Sitzung um 19 Uhr konnte der Ortsvorsteher neben Herrn
Stadtbaumeister Loose noch 15 Zuhörer in der Verwaltungsstelle begrüßen.
TOP 1 Bürgerfragerunde
Ein Zuhörer erkundigte sich nach der neuen Variante für
den Überflutungsschutz und äußerte die Befürchtung, dieser neue Vorschlag würde
eine Verwirklichung eher verzögern. Der Vorsitzende versprach, im Rahmen des
vorgesehen Tagesordnungs-punktes darauf eingehend zu
antworten und betonte, dass diese Befürchtung unbegründet sei.
Eine andere Anfrage bezog sich auf den Kostenträger für
den neuen Radweg und auf die Finanzierung des früher gebauten Radweges nach
Herbolzheim. Über die damalige Finanzierung konnte niemand endgültige Aussagen
machen, aber klar ist, dass der heutige Neubau Sache der Kommunen Gundelsheim
und Bad Friedrichshall ist.
Ein Mitglied des Fischereivereins Neckarsulm beklagte
sich über die unbeschreiblichen Verschmutzungen, die vor allem an Wochenenden
nachts in der Nähe der Jagst gemacht würden. Viele Säcke voll Unrat müssten die
Fischer immer wieder am Ufer einsammeln. Vor allem jugendliche Autofahrer seien
es, die an allen nur möglichen Stellen über Wiesen zur Jagst fahren und dort
oft sehr ausschweifende Zechgelage veranstalteten. Anrufe bei der Polizei seien
bisher erfolglos geblieben. Der Ortsvorsteher vereinbarte mit dem jungen Fischer
einen Ortstermin.
Die Mutter eines kleinen Kindes stellte die Frage, ob
auf dem großen Spielplatz in der Cäcilienstraße außer den drei Bänken auch noch
ein Tisch aufgestellt werden könnte, um z.B. Getränke abzustellen.
Stadtbaumeister Loose verwies auf den allgemeinen Standard in der Gesamtstadt,
der dies nicht vorsehe. Einen Kompromissvorschlag des Ortsvorstehers, ein paar
U-Steine aufzustellen – vielleicht gespendet – lehnte er nicht rundweg ab,
verwies aber auf mögliche Unfallgefahren.
TOP 2 Urnenwand auf dem Friedhof
Allgemeine Veränderungen in der Bestattungskultur
zwingen die Kommunen zum Handeln. Aus diesem Grunde beschloss der Gemeinderat,
in diesem Jahr auch in Untergriesheim sog. Kolumbarien für Urnen aufzustellen.
Zwei Standorte sind denkbar, einmal bei den Urnengräbern, rechts von den
Lindenbäumen, oder aber links der Bäume neben dem Priestergrab, etwa ein Meter
vor der Friedhofsmauer weg. Nach Abwägung vieler Argumente entschied sich der
Ortschaftsrat einstimmig für den Standort links der Bäume. Dies war auch der Vorschlag
von Herrn Loose.
Keine Urnenwand, sondern Stelen werden errichtet. Über
die endgültige Gestaltung soll im Herbst entschieden werden. In Jagstfeld kann
man eine mögliche Lösung anschauen.
TOP 3 Sauberkeit im Ort
Eine lebhafte Diskussion entwickelte sich zu diesem
Thema und man bedauerte, dass es immer wieder Mitbürgerinnen und Mitbürgern
gibt, die an jedem beliebigen Platz Abfälle fallen lassen oder
unberechtigterweise wild entsorgen. Natürlich wurden auch die Verschmutzungen
durch Tiere angesprochen. Abhilfe gibt es nur, wenn es jedem im Ort ein
wichtiges Anliegen ist, die Umwelt sauber zu halten. Dies gilt nicht nur für
die Halter von Tieren, aber diesen in besonderem Maße. Die Aufstellung weitere
Hundestationen wird nicht erfolgen, weil die Erfahrung in anderen Orten nicht
gut sind und teilweise die Stationen bereits wieder
abgebaut werden. Es sollen aber nach dem Wunsch des Gremiums wenigstens überall
im Ort, wo eine Ruhebank steht, normale Abfallkörbe aufgestellt werden. Herr Loose wies auf den zusätzlichen
Arbeitsaufwand für die städtischen Mitarbeiter hin und bat darum, zu prüfen, wo
man im Gegenzug Behälter entbehren könnte.
Nahe dem Eingang zum Kirchenwald am Ende der Cäcilienstraße
soll das vorhandene Schild „Erde abladen verboten“ durch ein anderes Schild
ersetzt werden, damit dort grundsätzlich keine Abfälle abgelegt werden dürfen.
Aus der Mitte des Ortschafsrates wurde auf das wilde
Plakatieren hingewiesen und gefragt, warum örtliche Vereine nicht auf den offiziellen
Tafeln, sondern aktuell an anderen Stellen plakatieren. Grundsätzlich sind frei
aufgestellte Plakat nur mit Genehmigung des Ordnungsamtes, gekennzeichnet durch
entsprechenden Aufkleber, erlaubt. Wie nachträglich vom Ordnungsamt mitgeteilt
wurde, sei genannte Plakatierung nicht dem Verein, sondern einer auftretenden
Band genehmigt worden.
TOP 4 Angelegenheiten des innerörtlichen
Straßenverkehrs
Bericht Verkehrsschau
Der Antrag aus der Bevölkerung, in der Comburgstraße oder Backhausstraße die Beschilderung
„Spielstraße“ anzubringen wurde geprüft und abgelehnt. Es wurde kein Bedarf
dafür festgestellt. Nach Aussage der Fachleute kann die Beschilderung außerdem
nicht vorsorglich erfolgen, um schnelle „Überholfahrer“ auszubremsen.
Verkehr in der
Cäcilienstraße
Da Anwohner zu schnelles Fahren in der Cäcilienstraße
beklagten, wurden am 16. April kurzzeitige Messung durchgeführt. Von 19
Fahrzeugen hatte nur eines die Geschwindigkeit um 8 km/h übertreten und wurde
kostenpflichtig verwarnt.
Im Übrigen wurden die Anwohnern
ermuntert selbstgestaltete Hinweisschilder „spielende Kinder“ aufzustellen.
Zusätzliche Strichmarkierungen auf der Straße wurden von Herrn Loose abgelehnt,
weil dies nur am Beginn oder Ende von 30-er-Zonen üblich sei. Die aufgemalte
„30“ soll überall im Ort erneuert werden.
Bericht von der
Bürgerinfo am 6. Mai 2009
Auf den bereits in der Presse vorgestellten
Lösungsvorschlag für den Verkehrsknoten an der Kreuzung Hohe Straße/B 27 in
Jagstfeld wurde verwiesen. Wenn es gelingt, diese Maßnahme, die gegenüber
früheren Plänen weitaus kostengünstiger ist, vorrangig im Bundesverkehrswegenetz
zu platzieren, könnte eine Verwirklichung in absehbarer Zeit erfolgen. Dadurch
würde auch eine der nötigen
Voraussetzungen für den Bau der Jagsttalstraße geschaffen. Die
Jagsttalstraße und die Ertüchtigung der Frankenbahn sollen nach Beschluss des
Gemeinderates in den Generalverkehrsplan des Landes 2010 - 2025 aufgenommen
werden.
TOP 5 Überflutungsschutz-Maßnahmen - neue
Variante 4
Die Lösungsvorschläge 1 bis 3 wurden bereits in der
letzten OR-Sitzung vom Fachingenieur vorgestellt. Die Variante IV
berücksichtigt ein mögliches neues Baugebiet am Ödheimer Berg. Außerdem sieht diese
Variante ein kleineres Fassungsvermögen des Regenrückhaltebeckens beim
Amselbrünnle vor, weil der offene Ableitungsgraben (Variante III) zusätzlich
einen Teil der Schmalzäcker (oberhalb vom „Waldstückle“) aufnehmen und nach
Süden leiten soll. Vorteil dieser Lösung wäre u.a. auch eine getrennte
Ableitung des Schmutz- und Oberflächenwassers vom neuen Baugebiet.
Nicht nur Mitglieder des Gremiums äußerten Bedenken, ob
die Topographie diese Lösung erlauben werde. Solche Vorbehalte kann erst die
genauere Planung widerlegen. Den Planungsauftrag zur Variante IV - Kosten ca.
65 TEURO - hat der Gemeinderat erteilt, trotz der erhöhten Gesamtkosten von
mindestens 1,56 Mio. €. In einem ersten Bauabschnitt
würde durch das Regenrückhaltebecken beim Amselbrünnle bereits ein effizienter
Schutz für viele Häuser geschaffen. Der Vorsitzende dankte der Stadtverwaltung,
dass sie den Überflutungsschutz für Untergriesheim zügig vorantreibt. Die
Planung wird bis Herbst vorliegen. Ein Baubeginn hängt natürlich ganz von der
Haushaltslage ab, denn trotz nennenswerter Zuschüsse muss die Stadt einen hohen
Kostenanteil selbst schultern.
TOP 6
Vorüberlegungen zum Haushalt 2010
Bürgermeister Dolderer hatte im Vorgespräch mitgeteilt,
das Gremium solle eine Priorisierung der gewünschten Maßnahmen vornehmen. Über
die Verwirklichung kann der Gemeinderat erst bei seiner Haushaltsklausur im
Herbst entscheiden, wenn aktuelle Zahlen vorliegen.
Das Gremium hofft, dass der Feldwegbau im Rahmen der
Prioritätenliste aus dem letzten Jahr umgesetzt werden kann. Außerdem wünscht
er, alle Möglichkeiten auszuloten, damit der og. Überflutungsschutz Schritt für
Schritt gebaut wird. Weitere neue Wünsche trug das Gremium nicht vor.
Die bereits für dieses Jahr beantragte Absicherung im
Brunnenwiesenweg soll bei einem Ortstermin des Vorsitzenden mit dem
Stadtbaumeister abgeklärt werden, da dies als eine „laufende
Unterhaltungsmaßnahme“ eingestuft wurde.
TOP 7 Stand laufender Maßnahmen
7.1 Radweg
Das Tiefbauamt hatte mitgeteilt, dass sämtliche
Unterlagen, die zur endgültigen Genehmigung notwendig sind, im Landratsamt
vorliegen. Probleme gibt es nach wie vor, weil der neue Radweg im
Landschaftsschutzgebiet ist.
7.2 DSL
Der Bund hat 20 Mio. € und das Land nochmals 1,9 Mio. € als Fördermittel zum Bau der Breitbandversorgung auf dem flachen
Land zur Verfügung gestellt. Zuschussanträge aus diesem Fördertopf hat unsere
Stadtverwaltung gestellt und positiven Bescheid bekommen. Deshalb ist zu
erwarten, dass umgehend die Vergabe für den ersten Bauabschnitt (Duttenberg bis
zur Abzweigung nach Obergriesheim) erfolgt und die Arbeiten beginnen. Der
zweite Abschnitt bis zum Wanderparkplatz (oder Brücke) soll im September mit dem Bau des Radweges
ausgeführt werden. Bis zum Jahresende 2009 baut die Telekom die Technik ein und
versorgt dann über DSL Untergriesheim mit mindestens 6 MB Leistung.
7.3 Verkauf „altes Rathaus“ usw.
Derzeit sind zwei Interessenten sehr stark am Kauf
interessiert und mit der GEWO und Stadtverwaltung in Verhandlungen. Beide
Interessenten sehen etwa die gleiche Nutzung für Wohnung und gewerbliche
Nutzung (im EG) vor. Eine Verkaufsentscheidung trifft
der Verwaltungssausschuss.
7.4 Freiwillige Arbeitseinsätze
In insgesamt rund 170 Stunden haben 4 ehrenamtlich
Tätige die alte Schüler-WC-Anlage für insgesamt rund 2.500 € umgebaut, so dass diese z.B. beim Dorffest von der Allgemeinheit
benützt werden können.
Die Trockenmauer in der Herbststraße wurde am letzten
Freitag in rund 45 Arbeitsstunden von 8 Helfern erstellt. Vom Bauhof ist jetzt
noch Erdreich aufzufüllen.
Das Gremium nahm diese Leistungen mit Dank zur Kenntnis.
TOP 8 Badeverbot in der Jagst -
Stellungnahme des zuständigen Amtes
Das Badeverbot
von 2007 in der Jagst hat weiterhin Gültigkeit. Dies bestätigte der
Zuständige im Gesundheitsamt. Anhand von Grafiken erläuterte der Ortsvorsteher
die zu hohe und sehr wechselhafte Belastung durch Bakterien. Die Jagst wird
zwar weiterhin beprobt werden, aber es ist nicht damit zu rechnen, dass das
Schild „Baden nicht erlaubt“ entfernt werden kann. Kein Fließgewässer in
Baden-Württemberg hat Badequalität. Wer dennoch badet, tut dies auf eigenes
Risiko. Magen-Darm-Probleme könnten die Folgen sein.
TOP 9 Verschiedenes
9.1 Ughwa – Termin
Mit Rücksicht auf den geplanten Gottesdiensttermin „Im
Grünen“ am 12. Juli wird der Ughwa-Termin auf Sonntag, den 28. Juni vorverlegt.
Neues Ziel ist das Kocherfest in Oedheim. Bitte schon
jetzt den Termin vormerken!
9.2 Ordensjubiläum
Schwester Siegfrieda Klimmer, Mädchenname Emma Klimmer,
ist 1957 ins Kloster Reute bei Bad Waldsee eingetreten und legte im September
1959 ihr Ordensversprechen ab. Sie kann am 18. Mai ihr goldenes Ordensjubiläum
feiern. In einem eigenen Bericht im Rundblick hat die Heimatgemeinde dazu
herzlich gratuliert. Der Ortschaftsrat unterschrieb eine Glückwunschkarte.
9.3 „Alte Jagst“
Es gebe noch keine weiteren Schritte bezüglich der
Renaturierung der alten Jagst, so beantwortete Herr Dolderer eine Anfrage aus
der Mitte des Ortschaftsrates. Altlasten und Besitzverhältnisse seien noch nicht
geklärt.
9.4 Euro-Charta-Wanderung von Budweis
nach Brüssel
Vergangene Woche ging die tschechische Wandergruppe
durch Untergriesheim. Leider klappte die vorgesehene Überraschung nicht, teilte
der Ortsvorsteher mit
9.5 Sandsackbestellung
Die Anmeldung zur Sandsackbestellung ist abgelaufen.
Sobald die Säcke eingetroffen sind werden die Besteller wegen der Abholung
benachrichtigt.
Günter Müller, Ortsvorsteher