Bericht der Ortschaftsratssitzung am 18.06.2009 |
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TOP 1 Informationen
zur finanziellen Situation des städtischen Haushaltes für das laufende
Haushaltsjahr 2009 , die Auswirkungen auf die mittel-fristige
Finanzplanung, auf geplante Maßnahmen in Untergriesheim und auf einen Nachtragshaushalt.
Neun Zuhörer wollten sich direkt über die unerwartet
umfangreichen Einsparmaßnahmen im investiven Bereich informieren lassen, über
die Bürgermeister Dolderer heute berichten wird. Die Vermutung eines Zuhörers,
man habe mit diesen Nachrichten bewusst die Zeit nach der Kommunalwahl
abgewartet, wurde widersprochen. Dieser Widerspruch wurde im Verlauf der
Sitzung noch begründet.
So unmittelbar sei man seit Beginn der Forderung noch nie vor der Verwirklichung des
Radbaus gestanden. Deshalb falle es besonders schwer, den notwendigen Stopp zu
akzeptieren, führte der Vorsitzende in das Thema ein. Die folgenden Darlegungen
des Bürgermeisters zur allgemeinen Entwicklung der städtischen Finanzen ließen
jedoch keine andere Entscheidung zu.
Der Rechenschaftsbericht zur Jahresrechnung für das
Haushaltsjahr 2008 war sehr positiv. Dadurch konnte in 2008 eine
Rücklagenentnahme entfallen und sogar 2,2 Mio. € der Rücklage
sogar zugeführt werden, von der inzwischen 4,46 Mio. € frei verfügbar sind. Gleichzeitig wurde der Schuldenstand von 4,77
Mio. € auf 4,1 Mio. € reduziert werden. Alles waren
also beste Vorzeichen für eine solide Finanzierung der vorgesehenen
Investitionsmaßnahmen im laufenden Jahr 2009.
Aber zunächst musste die Gewerbesteuerschätzung aus 2008
für 2009 um 1,4 Mio. € nach unten reduziert werden.
Dennoch war Stadtkämmerer Herr Friede noch im März zuversichtlich, das Jahr
2009 zu schaffen. Für 2010 sah er Probleme.
Als Folge der Mai-Steuerschätzung mussten die zu
erwartenden Einnahmen aus dem Finanzausgleich drastisch nach unten reduziert
werden, was dazu führte, dass zum Ausgleich des Haushaltes 2009 die gesamten
Rücklagen aufgebraucht werden müssen. Zudem ist aufgrund der angestellten
Hochrechnungen für 2010 im Verwaltungshaushalt mit Verschlechterungen in Höhe
von 4,3 Mio. € zu rechnen. Es muss mit einer
Unterdeckung von mindestens 2 Mio. € kalkuliert werden.
Daraus ergeben sich zwingend notwendige Konsequenzen für
den Haushalt. In den letzten Maitagen musste die Stadtverwaltung neben
Sparmaßnahmen im Verwaltungshaushalt alle Investitionsmaßnahmen stoppen oder
zurückstellen, die noch nicht begonnen sind. Dies ergab als Erstes am 28. Mai
im letzten Moment eine Eilentscheidung des Bürgermeisters - nach Rücksprache
mit den Fraktionsvorsitzenden - zur Aufhebung der beschränkten Ausschreibung
für die „Mensa für RS und HS mit WRS“, um mögliche Schadensersatzansprüche zu
vermeiden.
Derzeit erarbeitet die Stadtverwaltung einen
Nachtragshaushalt mit umfangreichen Kürzungen im investiven Bereich. Darunter
fällt eben auch „unser“ Jagsttalradweg“
mit veranschlagten 200.000 € brutto. Die bereits zugesagten
Zuschüsse von 25.000 € können hoffentlich auch noch zu
einem späteren Zeitpunkt gewährt werden. Ohne diese Zurückstellungen wäre ein
Haushaltsausgleich für 2009 und 2010 nur durch Ausschöpfung aller Rücklagen und
erhebliche Kreditaufnahmen möglich. Herr Dolderer bedauerte sehr, dass die
aktuelle Situation solche Schritte und Schnitte nötig machte, denn ihm lag viel
daran, sein Versprechen „Radweg für Untergriesheim“ einzulösen.
Auch im Gremium war tiefe Betroffenheit zu spüren. Es
war jedoch jedem klar, dass es keine Alternativen zu dieser Entscheidung gab.
Dies hatte sich bereits bei der letzten Gemeinderatssitzung gezeigt, in der der
unsere beiden Vertreter sich für unser Projekt eingesetzt hatten.
Mit dem Radweg sollte für Untergriesheim auch die leistungsfähige Breitbandverbindung
(DSL) geschaffen werden. Glücklicherweise - aus Untergriesheimer Sicht - wurde
diese Investitionsmaßnahme bereits ausgeschrieben und kann deshalb eigentlich
nicht mehr gestoppt werden, obwohl sie mehr kosten wird, weil Gundelsheim aus
dem Projekt ausgestiegen ist. (Man hatte keinen Vertrag von der Telekom
erhalten.) Der 1. Bauabschnitt von Duttenberg
bis zur Abzweigung nach Obergriesheim
(Kurve der Gemeindeverbindungsstraße nach Obergriesheim) ist vergeben.
Auch der Weiterbau bis nach Untergriesheim soll erfolgen, wenn das Landratsamt
seine Genehmigung für die nötigen Eingriffe im Landschaftsschutzgebiet erteilt.
Schließlich ist eine ordentliche Breitbandversorgung ein wichtiger Standortfaktor.
TOP 2 Verschiedenes
2.1 Verkehrszeichen und Fahrbahnmarkierungen
Mehrere verblasste Verkehrszeichen sollen ausgetauscht
und Fahrbahnmarkierungen aufgebracht werden.
2.2 UGHWA 2009
Die Werbemaßnahmen für die Dorfwanderung am 28. Juni
laufen auf vollen Touren. Der Vorsitzende forderte alle zur Mit-Werbung auf und
lud zur Teilnahme ein.
2.3 Informationsveranstaltung der Akademie
Ländlicher Raum BW
Auf eine Informationsveranstaltung zum Thema „Breitbandinfrastruktur
Ländlicher Raum“ für kommunale Mandatsträger wurde hingewiesen.
2.4 Geschwindigkeitsreduzierung auf der
Ortsdurchfahrt
Obwohl die Verkehrsschau jegliche Reduzierung auf der L
1096 in der Ortsdurchfahrt abgelehnt hatte, ging dennoch ein entsprechender
Antrag an das RP, weil eine generelle Entscheidung des Regierungspräsidiums zu
erwarten ist. Unser Ordnungsamt versucht, wenigstens für den engen und für
Fußgänger gefahrvollen Durchfahrtsbereich zwischen der Einmündung
Lorscherstraße bis „Im Dorf 23“ eine Geschwindigkeitsreduzierung
auf 30 Km/h zu erreichen.
Günter Müller, Ortsvorsteher